Mit dem Neubau des Kunstmuseums Basel erfährt auch die urbane Gattung der Medienfassade eine markante Erweiterung – gerade weil es sich nicht um eine Medienfassade im herkömmlichen Sinn handelt. Ein umlaufender Fries aus eigens produzierten Backsteinen zeichnet das öffnungslose oberste Geschoss aus. Unter den speziell geformten Hohlkehlen der kleinformatigen Steine sind LED-Bänder so ingeniös in den horizontalen Fugen platziert, dass sie von der Strasse nicht zu sehen sind. Ihr punktuell aktivierbares indirektes Licht bringt die Steine zum Leuchten, so dass Animationen von gegenständlichen Bildern, abstrakten Mustern oder Texten erscheinen. Das drei Meter hohe, im Stadtraum wie ein Höhenfeuer weit sichtbare dynamische Ornament ist als integrierter Bestandteil der Architektur konzipiert und macht aus ihrem Äusseren eine Erscheinung mit zwei kommunikativen Zuständen.
Christ & Gantenbein Architekten und iart, CH 2015
Medienfassade
Video: schwarzpictures.com, Marc Schwarz, Marcel Schwarz
7:01 Min.
Der Film ist Teil der Ausstellung «Animierte Wunderwelten», die vom 4.9.15 bis zum 10.1.16 im Schaudepot des Museums für Gestaltung in Zürich gezeigt wird.