Herlinde Koelbl (*1939) gehört zu den großen deutschen Fotokünstlerinnen der Gegenwart. Der Öffentlichkeit vor allem bekannt durch ihre fotografischen Langzeitprojekte wie „Spuren der Macht. Die Verwandlung des Menschen durch das Amt“ (1999) oder „Das deutsche Wohnzimmer“ (1980), gilt ihr Interesse in METAMORPHOSEN der blühenden Pflanzenwelt.
In ihrem neuen Werkzyklus richtet sich ihr sehr besonderer und individueller Blick nicht auf den Menschen, sondern sie legt jetzt den Fokus auf die Natur. In ihr bleibt nichts, wie es ist. Entstehen, Werden und Vergehen folgen im Kreislauf aufeinander. Im Vergehen lässt die Natur eine neue Schönheit und eine veränderte Wahrnehmung entstehen. Sie erschafft unglaubliche Formen, Farben und Strukturen. Alles wandelt sich, wird spröde, erschlafft oder erstarrt, wechselt den Aggregatzustand. Durch Hervorhebung von Details entstehen bei Herlinde Koelbl szenische Bildkompositionen. Die farbenprächtigen, in den vergangenen acht Jahren entstandenen Bilder werden abstrakt, ein Schwebezustand wird erreicht. Gegenwart und Vergangenheit fließen ineinander. Und die Zukunft liegt im Wiedererscheinen.
Neben rund 85 Fotoarbeiten stehen zwei meditative Videoproduktionen und eine Soundinstallation.
23.11.2023 – 01.04.2024
GRASSI Museum für Angewandte Kunst
Johannisplatz 5-11
04103 Leipzig
www.grassimak.de
Text: (c) Grassi Museum Leipzig
Foto: (c) Herlinde Koelbl, aus der Serie Metamorphosen