Animalia. Streifzüge von Los Angeles bis Mumbai – Kunsthalle Darmstadt

Während der Raubbau am Planeten Erde unaufhaltsam voranzuschreiten scheint, viele Tierarten vom Aussterben bedroht sind und ganze Ökosysteme verschwinden, sind Tiere in der zeitgenössischen Kunst so sichtbar wie lange nicht mehr. Woher rührt das neu erwachte TierStudium? Worin unterscheidet es sich von früheren Manifestationen?
Mit Fragen wie diesen erkundet Animalia. Streifzüge von Los Angeles bis Mumbai unsere von vielen Widersprüchen geprägte Beziehung zum Tier – und welche Rolle die Kunst dabei spielt.

An einer breiten, geografisch weit gestreuten Auswahl von künstlerischen Positionen zeigt die Schau, wie unterschiedlich die Zugänge zu dem Thema sein können. Bei der Sichtung des Feldes fallen drei klare „Gruppen“ auf, die an teils eigens für Animalia geschaffenen Werken exemplifiziert werden.

Sektion 1: Kunst positioniert sich gegenüber den Wissenschaften Den Kern dieser Sektion bilden Ali Cherri, Mark Dion und Horst Haack, die, inspiriert von naturkundlichen Sammlungen, taxonomische Pseudo-Systeme erschaffen. Sanna Kannisto fotografiert scheinbar in bester wissenschaftlicher Tradition Tiere an ihrem Lebensort, während der Kontext des Kolonialismus bei Harold Rubio Correa aufscheint.

Sektion 2: Kunst tariert das Verhältnis Mensch – Tier aus Im Mittelpunkt stehen hier Beiträge von Hörner & Antlfinger, Arnulf Rainer und Olly & Suzi, die aus einer Zusammenarbeit mit Tieren entstanden sind. Eine olfaktorische Skulptur von Lisa Korpos lädt Hunde zum Besuch ein.

Sektion 3: Kunst schärft die Wahrnehmung und das Bewusstsein Mia Bencun, Thomas Hawranke/Lasse Scherffig und Muzzumil Ruheel experimentieren mit den Möglichkeiten der Computertechnologie. Hier kehrt die Idee der unbeseelten Maschine in neuer Form wieder. Der Traum als eine Form von Erleben, die auch bei manchen Tieren beobachtet wird, spielt in dieser Sektion gleichfalls eine Rolle.

Kunsthalle Darmstadt
10.09.23 – 07.01.24

https://www.kunsthalle-darmstadt.de

PM: (c) Kunsthalle Darmstadt
Foto: Olly Williams und Suzi Winstanley,
‹Instinct› Film (Still), 2001
© Olly & Suzi

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