Skulpturenbiennale in Bad Homburg und Frankfurt Rhein-Main
In Zusammenarbeit mit dem Middelheimmuseum, Antwerpen, Belgien
31. Mai – 4. Oktober 2015
Bad Homburg – Burg Eppstein – Darmstadt – Eschborn – Frankfurt –
Hessenpark – Kastell Saalburg – Kloster Eberbach – Kronberg
Die „Blickachsen 10“ locken an Kulturstätten im Rhein-Main-Gebiet Mysteriöse Mischwesen im Kloster, Skulpturen in Balance rund um den Campus und ungewöhnliche Klangerlebnisse auf der Burg
Mysteriöse Frauenkörper mit Hasenköpfen tummeln sich auf dem Areal des Klosters Eberbach. „Lady Hare“ nennt die britische Künstlerin Sophie Ryder dieses Hauptmotiv ihrer vielseitigen Skulpturen, die derzeit in der mittelalterlichen Klosteranlage zu sehen sind. Auf den Rasenflächen vor und hinter dem IG-Farben-Haus auf dem Campus Westend der Frankfurter Goethe- Universität loten sowohl die Werke von Robert Schad als auch diejenigen von Henk Visch Balancen aus. Während Vischs menschliche Figuren in teils akrobatischen Turnposen verharren, zeichnen Schads abstrakte Liniengeflechte, die mal in die Horizontale, mal in die Vertikale weisen, Bewegung nach. Dass zeitgenössische Kunst wie diese derzeit verschiedene Kulturstätten im Rhein-Main-Gebiet belebt, verdankt sich der Skulpturenbiennale „Blickachsen“, die in diesem Jahr neben Bad Homburg acht weitere Schauplätze in der Region bespielt. So trifft man auch im Kronberger Victoriapark auf „Blickachsen“-Kunst: Hier sind Werke von Arman, Werner Pokorny und Bernar Venet vertreten. Darauf wiederum reagieren Komponisten des Kronberg Academy Festivals 2015. Armans „Music Power“, Pokornys „Turm VII“ und „Wheel 2014“ sowie Venets „Nine Points“ dienen als Inspirationsquelle für Musikstücke, die im Rahmen des Musikevents zur Uraufführung kommen. Karten für das Festival und die „Blickachsen“-Konzerte in Spielmanns Lokschuppen („Transit zur Musik – vom Auge zum Ohr. Blickachsen zur Musik“, 2. und 3. Oktober, 17 bis 18 Uhr) können über die Website www.kronbergacademy.de bestellt werden. Gespräche mit den Künstlern und den Komponisten vor den Skulpturen der „Blickachsen 10“ finden jeweils um 16 Uhr statt.
Zu den eindrücklichen „Blickachsen“-Standorten zählt auch die Burg Eppstein: Für diesen geschichtsträchtigen Ort kreierte Peter Kiefer im Rahmen der Skulpturenbiennale sieben Klangstationen. Im wunderschönen Altangarten ertönen aus in die Erde eingelassenen Lautsprechern wie aus Klangbrunnen faszinierende Klangwelten und laden zum Verweilen ein. Von der Höhe des Bergfrieds klingen stündlich unterschiedliche Rufe zum Gebet verschiedener Religionen über das Eppsteiner Tal, und pink leuchtende Skulpturen – etwa in Form der typischen Schlüsselloch-Schießscharten – setzen weit sichtbare Signale für das ungewöhnliche Klangerlebnis, das die Gäste der Burganlage aus dem 11. Jahrhundert noch bis zum 4. Oktober erwartet. „Eine Burg ähnelt der menschlichen Zellmembran, die sich negativen Einflüssen gegenüber verschließt, sich andererseits öffnen muss, um den Austausch von Molekülen und Nährstoffen zu ermöglichen“, beschreibt der Künstler den Charakter der Burg, die ihn zu seiner Auseinandersetzung mit Innen und Außen, Öffnung und Schutz inspiriert hat. Weitere Einblicke in das Konzept seines Projektes gewährt der Künstler am 23. August: Von 15 Uhr an findet vor Ort ein Dialog mit Peter Kiefer statt. Darüber hinaus ermöglicht die Stadt Eppstein im Rahmen der „Blickachsen 10“ am 22. und 23. August sowie am 12. und 13. September freien Eintritt zur Burg.
www.blickachsen.de
Foto: Peter Weidenbaum, Alter Ego, 2007, Bronzeguss,
Courtesy Stiftung Blickachsen gGmbH, Bad Homburg, und Künstler
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