Ist die Realität vollständig berechenbar? Lässt sich der Mensch berechnen? Wie können Rechner zur Erzeugung neuer Realitäten und neuer Identitäten eingesetzt werden? Diese Fragen beschäftigen auch Künstlerinnen und Künstler seit der Erfindung des Computers. Nun stehen sie im Fokus einer Ausstellung, die die Kuratorinnen Lívia Nolasco-Rózsás und Teresa Retzer des ZKM, des Zentrums für Kunst und Medien in Karlsruhe, in Zusammenarbeit mit dem ZDF für die »Digitale Kunsthalle« von ZDFkultur konzipiert haben. Zu sehen ist die virtuelle Schau »Berechenbar – Unberechenbar« ab Freitag, 30. Oktober 2020, unter: https://digitalekunsthalle.zdf.de
Der erste funktionsfähige Computer der Welt sah aus wie eine Schrankwand und wog rund eine Tonne. Entwickelt hatte ihn der Ingenieur und Erfinder Konrad Zuse. Da es sich um Zuses dritten Versuch handelte, ein mechanisches Gehirn zu bauen, ging der 1941 präsentierte Großrechner als »Z 3« in die Geschichte ein. Achtzehn Jahre später veröffentlichte Zuse das Buch »Rechnender Raum«, in dem er die These formulierte, dass das Universum als eine gigantische Rechenmaschine aufgefasst werden könne, als eine Kombination vieler kleiner zellulärer Automaten, die gemeinsam einen großen Computer ergeben – eine Idee, mit der sich auch die neue Ausstellung bei ZDFkultur beschäftigt.
30.10.2020 – 30.09.2021
PM: ZKM
Foto: Rafaël Rozendaal: Neo Geo City, 2014
© Rafaël Rozendaal