Doppelleben. Bildende Künstler*innen machen Musik

Doppelleben rückt Künstler*innen in den Fokus, die neben ihrem bildnerischen auch ein musikalisches Werk haben, also Musik schreiben, aufführen, produzieren oder sich an Bandprojekten beteiligen. Seit der frühen Moderne gewinnt dieses Phänomen zunehmend an Bedeutung – bis zur aktuellen Situation, in der auffallend viele bildende Künstler*innen zugleich musikalisch aktiv sind. Die Ausstellung verfolgt diese Entwicklung durch das gesamte 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart.

Mit der zunehmenden Öffnung der Gattungsgrenzen entwickeln Künstler*innen mehr und mehr das Selbstbewusstsein, sich nicht auf ihr angestammtes Terrain zu beschränken, sondern den jeweils spezifischen Intentionen eines Werkes entsprechend aus dem breiten Spektrum der künstlerischen Medien zu wählen. Der Musik wenden sie sich deshalb gerne zu, weil die bildende Kunst selbst bereits vielfach Eigenschaften angenommen hat, die der Musik von vornherein innewohnen. Dazu zählen performative Herangehensweisen ebenso wie verschiedene Formen der Zusammenarbeit oder kollektiven Autorenschaft. Auch sucht die bildende Kunst zunehmend einen unmittelbareren Kontakt zum Publikum und versteht Kunstproduktion wie -rezeption vermehrt als Formen gemeinschaftlicher Erfahrung und sozialer Kommunikation.

23. Juni bis 18. Oktober 2020
Bundeskunsthalle
Helmut-Kohl-Allee 4
53113 Bonn
www.bundeskunsthalle.de

 

Text, Foto: (c)Bundeskunsthalle

Nach oben scrollen