Kirchner, Nolde, Heckel, Schmidt-Rottluff, Amiet und Hodler. Zum 100. Todestag von Botho Graef
Die Kunstsammlung Jena ehrt diesen Freund der Künste und Künstler mit einer Ausstellung, in deren Zentrum genau jene Kunst steht, für die er sich in besonderer Weise engagierte: der Expressionismus. Die Liste der Künstler unserer Ausstellung orientiert sich vor allem an den Rezensionen, die Graef zwischen 1904 und 1917 regelmäßig in der Tagespresse veröffentlicht hat und in denen viele der bedeutendsten Künstler seiner Zeit dargestellt werden. Zum Kreis dieser Künstler gehören Ernst Ludwig Kirchner und Emil Nolde, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein, Otto Müller, Adolf Erbslöh, Cuno Amiet, Ferdinand Hodler und viele andere. Graef wirbt mit einfühlsamen, klug gesetzten Worten für das „Geheimnis echter Kunst, die uns überzeugt, oder wenn man will, uns überwältigt“ und er wird nicht müde in seinem Streben, die Menschen für die Bilder der Expressionisten zu gewinnen.
Vieles von dem, was Kirchner, Nolde, Heckel oder Schmidt-Rottluff ausgestellt haben, war für die Betrachter so neu und fremd, dass der Rezensent Botho Graef in der Beschreibung ähnlich kreativ sein musste, wie das die Künstler in ihren Werken waren. Sein Ziel war die Vermittlung, die Anerkenntnis dessen, was er als neu und wegweisend erkannt hatte. Für Graef sind die Expressionisten jene „starken und tapferen Naturen, die das Wagnis lieben“ und die „Augenerlebnisse aus der Wirklichkeit“ – so gegenläufig diese auch sein mögen – in einer neuen, ungeahnten Harmonie vereinen.
3. September 2017 – 19. November 2017
Foto: ©Kunstsammlung Jena