Konschthal Esch eröffnet mit „Ego-Tunnel“ von Gregor Schneider
In Esch an der Alzette, mit 36.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Luxemburgs und in 2022 europäische Kulturhauptstadt, wurde am Wochenende mit der Ausstellung „Ego-Tunnel“ des renommierten deutschen Künstlers Gregor Schneider eine Institution eröffnet, die im Grenzgebiet zu Frankreich, Belgien und Deutschland ein anspruchsvolles Programm bietet. Die Konschthal Esch versteht sich gleichermaßen als Plattform für die Luxemburger Kunstszene und international wegweisende Positionen.
Die Kunsthalle ist ein Ort der permanenten Transformation. Das Gebäude der heutigen Konschthal Esch, das ehemalige Möbelhaus Lavandier, erwarb die Stadt im Jahr 2020. Die Umwandlung des Gebäudes wird bis Mitte 2022 andauern, während der Ausstellungsbetrieb ab sofort auf Hochtouren läuft. Mit einer Gesamtfläche von 2.400 m2 bietet der funktionale Bau aus den 1970-er Jahren außergewöhnliche Räumlichkeiten zur künstlerischen Nutzung. Die Freilegung der tragenden Elemente und rohen Strukturen wie Betonplatten und Metallträger verleihen der Konschthal ihr einzigartiges Erscheinungsbild. Das Gebäude passt sich hier den Bedingungen für Gegenwartskunst an.
„Die Konschthal ist ein Ort, der den Künstlern und Künstlerinnen als Carte blanche dienen soll“, so Christian Mosar, künstlerischer Leiter der Kunsthalle. „Gregor Schneider versteht es wie kein anderer, diese bestehenden Räume mit seinen Raumeinbauten zu verändern. Der Künstler kennt diese Transformationsprozesse bestens. Für sein totes Haus u r hat er den goldenen Löwen der Biennale von Venedig bekommen. Westdeutsche Industriegeschichte zeigt sich hier als verbindendes Element zwischen Deutschland und Luxemburg.“ Die ehemalige Industriestadt Esch, bekannt als Lieferant von Eisenerz und Kapitale der sogenannten „Terres Rouges“, befindet sich, wie auch in der Vergangenheit das Ruhrgebiet, in einem grundlegenden Wandel.
Der für seine radikal immersiven „Räume“ bekannte Künstler Gregor Schneider verwandelt die entkernten Räume der Konschthal in einen aufwendig gestalteten Parcours mit einer Abfolge von 20 „Räumen“, in denen BesucherInnen Schlüsselwerke aus seinem künstlerischem Oeuvre erleben können. Neben hochkarätigen internationalen Positionen präsentiert die Konschthal aufstrebende, lokale KünstlerInnen.
„Ego-Tunnel“ von Gregor Schneider
2. Oktober bis 9. Januar 2022
KONSCHTHAL ESCH
29-33 boulevard Prince Henri
L-4280 Esch-sur-Alzette
Donnerstag: 11 bis 20 Uhr
Freitag – Sonntag: 11 bis 18 Uhr
Eintritt frei
PM/Foto: (c) Konschthal Esch