Der Markgräfler Maler, Grafiker und Zeichner Karlheinz Scherer (1929 – 2008) war kein Mensch, der es sich bequem machte, indem er sich an dem orientierte, was gerade en vogue war. Nach Beendigung seines Studiums bei Adolf Strübe an der Freiburger Kunstakademie im Jahr 1956 hielt er als Vertreter der „Neuen Figuration“ zu einer Zeit am Gegenstand fest, als gestisch-abstrakte Formulierungen die Kunstszene beherrschten. Die neue Publikation, die anlässlich seines 90. Geburtstages herausgegeben wird, zeigt Scherer als einen facettenreichen Künstler. Bildnerisch erschuf er eine „ironisch-trashige Heimat-Pop-Idylle“, setzte Motivwalzen zur Wiederholung von tapetenartigen Musterungen ein und übermalte die Hochglanzästhetik von Zeitschriften und Modemagazinen. Er beschäftigte sich mit Motiven der „alten Meister“ und griff das kunsthistorisch vielbearbeitete Thema „Fensterbild“ auf. Ironie und Skepsis spielten eine große Rolle, doch immer entsprangen seine Werke einer tiefen Reflektion über das Wesen der Malerei.
Karlheinz Scherer – QUERSTROM
2020. Hg: Markgräfler Museum Müllheim / Baden.
112 Seiten, 26 x 23 cm, deutsch, 84 Abbildungen, Hardcover, Fadenheftung.
25,00 EUR
ISBN 978-3-86833-266-7