Der Schweizer Pascal Danz (1961 bis 2015) setzte sich im Laufe einer drei Jahrzehnte währenden produktiven Karriere intensiv mit den Möglichkeiten der Malerei unter den Bedingungen der Fotografie auseinander. Seine oft nach zufällig gefundenen medialen Vorlagen gearbeiteten Gemälde bewegen sich auf dem vagen Terrain zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Sie spüren latenten Wahrnehmungen wie Stimmungen oder Raumatmosphären in massenmedialen Bildinhalten nach. Diese Leerstellen in der Abbildbarkeit von Wirklichkeit erkundete Pascal Danz mit den klassischen kompositorischen Mitteln der Malerei: Licht und Schatten, Farbe, Form und Oberflächenstruktur. Durch Verschleierung, Verschiebung oder Verunklärung transformierte er das Vorgefundene in neue konzeptuelle Topographien oder distanzierte Ideallandschaften, wie sie nur die Malerei, als künstlerisches Leitmedium verstanden, bereitstellt.
Herausgegeben von der Kuratorin und Witwe des Künstlers, Felicity Lunn, liegt nun erstmals ein von Caroline Komor Müller zusammengestelltes Werkverzeichnis der Papierarbeiten und Gemälde vor, das eine Lücke in der öffentlichen Wahrnehmung sowie der kunsthistorischen Einordnung von Pascal Danz’ OEuvre schließt. Der Catalogue Raisonné beginnt mit den frühen noch gegenständlichen Arbeiten ab Mitte der 1980er Jahre und schließt mit Werkgruppen aus der späten Schaffensphase, wie den Stillleben aus den Jahren 2014 / 15. Er präsentiert eine Auswahl von Schlüsselwerken in großformatigen, farbigen Abbildungen von hoher Druckqualität und lädt, ergänzt um fundierte Einführungstexte von Andreas Fiedler, Aoife Rosenmeyer und Felicity Lunn, dazu ein, sich in die visuellen „Gedankengebäude“ (P. Danz) des Malers zu vertiefen, der immer wieder nach neuen Formulierungen gesucht hat.
Pascal Danz – Werkverzeichnis
2020. Hg: Felicity Lunn.
Texte von Felicity Lunn, Andreas Fiedler, Aoife Rosenmeyer.
418 Seiten, 24 x 30 cm, deutsch, englisch, 1902 Abbildungen, Hardcover, Fadenheftung.
70,00 EUR
ISBN 978-3-86833-282-7